Südamerika - Eine Entdeckungsreise der ganz besonderen Art
 
Mit Franz Inderbitzin, unterwegs in Argentinien und Brasilien


FIB-Unter der Organisation von Franz Inderbitzin Arth und Fantasy-Tours Ibach, versammelte sich am 12. Okt. 2002 eine erwartungsvolle Gruppe von Folklorefreunden um weite Teile von Brasilien und Argentinien kennenzulernen. Die Reise der besonderen Art lockte mit Destinationen wie Buenos Aires, Iguazu, Sao Paulo, Atibaia, Manaus, Salvador da Bahia und Rio de Janeiro. Das heute noch weltgrösste Wasserkraftwerk, Itaipu in Paraguay, sowie ein Besuch bei der schweizer Familie Betschart in Atibaia gehörte zum Reiseprogramm. Um es vorwegzunehmen: Allen Reisegästen war ein tolles Reiseerlebnis mit mannigfaltigen Eindrücken sicher.

Mit Air France erreichten wir unser erstes Gastland Argentinien und landeten sicher in Buenos Aires, wo wir von unserer örtlichen Reiseleitung herzlich empfangen wurden. Das herrlich warme Wetter und der Willkommens Apero weckten unsere Ferienstimmung definitiv. Frisch gestärkt lernten wir unter fachkundiger Führung die Stadt Buenos Aires mit ihrer eindrücklichen Geschichte und Vergangenheit kennen. Allgegenwärtig in der ganzen Stadt sind die Fussballfelder, also die Felder des Nationalspiels, das anfangs letztes Jahrhundert von den Italienern ins Land gebracht wurde. Unser erstes Steak vom weit über die Grenze Argentiniens hinaus bekannten Rindfleisch, bietet uns einen kleinen Vorgeschmack der kulinarischen Köstlichkeiten, die Argentinien zu bieten hat. Auf der Farm Estanica Santa, mit rund Tausend Rindern, wurde uns nebst Speis und Trank auch die einheimische Folklore des Gastlandes präsentiert. In Südamerika gilt das Agrarland Argentinien auch als grösster Getreideproduzent. Die unvergleichbare Landschaft mit dem breitesten Fluss der Welt, dem Laplata (200 km), hinterliessen bei uns unvergessliche Eindrücke. Bestimmt hat Argentinien wirtschaftlich schon bessere Zeiten erlebt, denn die zur Zeit herrschende Wirtschaftskrise macht vielen Einheimischen schwer zu schaffen.

Iguazu und die Wasserfälle


Mit Aerolinas Argentinas erreichten wir nach rund zwei Stunden Flugzeit Iguazu, wo wir die riesigen Wasserfälle auf der argentinischen Seite bewundern und bestaunen konnten. Gegen Abend verliessen wir Argentinien endgültig und betraten unser neues Gastland Brasilien. Im Hotel Suica, das von einer schweizer Familie gebaut wurde, fanden wir die wohlverdiente Abendruhe. In Brasilien leben 155 Millionen Menschen, wovon über 70% in den Städten und in Küstennähe ihr zu Hause haben. Mit einer Fläche von 8.51 Mio km ist Brasilien das fünftgrösste Land der Erde und ist somit rund 206 Mal grösser als die Schweiz. Der Küstenstreifen Brasiliens von rund 7.400 km Länge, bietet also genügend Platz für alle Badefreunde.

Unvergleichbar schön ist der Blick auf die Iguazuwasserfälle von der brasilianischen Seite her. Riesige Wassermassen, bis zu 6000 Kubik pro Sekunde stürzen über die bis zu 70 Meter hohen Wasserfälle - ein gewaltiges Naturschauspiel. Eindrücke, die bestimmt unvergesslich bleiben werden. Ausserhalb von Iguazu besuchen wir am Abend das ,,Recanto Gaucho", wo wir den Tag mit einem vorzüglichen Nachtessen und den Rythmen der heissen brasilianischen Musik beendet haben.

Mit dem Besuch vom weltgrössten Wasserkraftwerk Itaipu in Paraguay, konnten wir erkennen, welche Möglichkeiten die Wasserkraft zu bieten hat. Ganz Paraguay und grosse Teile von Brasilien werden von hier aus mit Strom versorgt. Das 1992 eröffnete Kraftwerk hat heute vierzehn Turbinen und wird immer noch weiter ausgebaut. Jedes Turbinenrad wiegt über 300 Tonnen und auf jede Turbine führt eine Druckleitung mit einem Durchmesser von 10.5 Metern. Ist alles fertig, so werden in der Sekunde bis 62`000 Kubik Wasser dur die Turbinen fliessen. Fast 15 Jahre betrug die Bauzeit und hat rund 35.000 Arbeitsplätze geboten.

Die Betschart's aus dem Muotathal - In Atibaia

Ein eher langer Tag stand uns bevor, denn die Weiterreise führte uns zuerst per Flugzeug von Iguazu nach Sao Paulo, von wo aus wir unser Tagesziel Atibaia nach einer guten Stunde erreichten.
Unser örtlicher Reiseleiter Romano Rosa hat für unseren Besuch in Atibaia grosse Vorarbeiten geleistet. Ein ganz besonderer Tag stand uns bevor: Der Besuch bei den Familien Betschart und Nardini auf ihrem Weingut - wo jährlich bis über 300'000 lt vom besten Tafelwein produziert werden.

Aus dem Muotathal "Wienzene" wanderte die Familie Betschart mit sechs Kindern nach Brasilien aus, wobei eines der Kinder die Überfahrt mit dem Schiff nicht überlebte. Ein glückloses Ende im Tal und ein harter Neubeginn in Brasilien, ja so wird es zu dieser Zeit wohl gewesen sein, für viele die das Tal verlassen haben.


Portugiesisch ist die Landessprache Brasiliens, wobei ausserhalb der Grossstädte kaum eine andere Sprache gesprochen wird. Bestimmt also mit ein Grund, dass die Besuche aus der Schweiz in Atibaia bisher eher sehr gering ausgefallen sind. Beide Familien sprechen heute noch sehr viel und unverfälscht vom schönen urchigen Dialekt aus dem Muotathal. Seit 1938, als die Betscharts ausgewandert sind, haben nur gerade zwei von ihnen die Heimat wieder gesehen. Trotzdem verspürt man die Verbundenheit zur früheren Heimat und die verschiedenen Bräuche aus dem "Tal", werden bestimmt auch da noch weiterleben. Nachdem wir reichlich vom "Muotathaler-Wein" getrunken und die Köstlichkeiten vom Fleisch und Käsebuffet gekostet hatten, galt es Abschied zu nehmen. Ein Besuch, der uns allen ohne Zweifel in bester Erinnerung bleiben wird. Ein herzliches Dankeschön für die grosse Gastfreundschaft von hier aus nach Atibaia.

Gleichentags kamen auch alle Liebhaber/innen von Orchydeen zu einem ganz besonderen Anblick, denn wir besuchten eine der vielen Farmen, auf der diese edlen Blumen gezüchtet werden. Die Bonsaizucht gleich nebenan war ebenfalls etwas ganz besonderes, denn das beste und teuerste Stück hätte "nur gerade" 12'000 Dollar gekostet und werde nur - wie ein Hund oder eine Katze - an einen guten Platz und Käufer abgegeben.

Der Obwaldnerabend bei Hansueli Furrer in Atibaia


Vor 150 Jahren begannen aus dem Kanton Obwalden Auswanderer die Gegend rund um Atibaia zu besiedeln. Heute soll es weit über Tausend Obwaldner in dieser Region geben. Romano Rosa, unser Reiseleiter, lud für diesen Abend auch den neu enstandenen Jodelclub Helvetia, der ausschliesslich von Einwanderern aus Obwalden besetzt ist, ein. Der Dirigent - Noldi aus Sarnen, wie er sich vorstellte - wusste zu berichten, dass von den über 40 Aktiven nur gerade noch drei Mitglieder "Schwyzerdütsch" sprechen können. Trotzdem wurden alle Jodellieder im urchigen Obwaldner-Dialekt gesungen und auch der Ällgi-Jutz klang zum Abschluss des Abends unverkennbar schön - wie zu Hause in Obwalden. Berge gibt es ja auch hier, denn der Pedra Grande, der zweitgrösste Monolith der Welt, ist 1450 m hoch und gilt als Hausberg von Atibaia. Die Jodlerprobe finde immer am Sonntagmorgen statt, wobei die Anreise des am weitesten entfernt wohnenden Mitgliedes gerade mal zwei Stunden beträgt. Auch für die weiteren Attraktionen, die zu Ehren von unserem Besuch dargebracht wurden, bedanken wir uns recht herzlich.

Sao Paulo - grösste Stadt Brasiliens und Manaus am Amazonas - die nächsten Ziele


Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir die Vororte von Sao Paulo, die grösste Stadt Brasiliens, die wir auf einer kurzen Stadtrundfahrt kennenlernen konnten. Insgesamt leben über 17 Mio. Menschen in dieser Industriemetropole, welche auf ihren von Leben pulsierenden Strassen täglich über 6 Mio. Fahrzeuge schlucken muss.
Mit Tam Airlines landeten wir um Mitternacht sicher in Manaus, der am schnellsten wachsenden Stadt Brasiliens. Das Hotel Tropical bot uns nach dem Willkommensdrink die nötige Nachtruhe.
Franz und Maria Schuler waren unsere neuen Reiseleiter im Amazonasgebiet. Die Schulers stammen ursprünglich vom ,,Grossarni" in Küssnacht am Rigi, leben aber schon fast zehn Jahre in Brasilien. Alle Voraussetzungen für unseren Aufenthalt waren optimal. So genossen wir schon nach einer kurzen Fahrt erstmals den kaum beschreiblichen Anblick vom Amazonas,der über 6500 km lang und somit der zweitlängste Fluss der Welt ist. Bei Manaus treffen sich der Solimois mit rötlichem und der Rio Negro mit schwarzem Wasser zum ,,Meeting of the waters" von hier aus heisst der Fluss Amazonas, ist rund 14 km breit und bis zu 60 Meter tief. Das Amazon Village im tiefen Urwald war unser Tagesziel, das wir auch nach gut zwei Stunden Flussfahrt bequem und sicher erreichten. Eine völlig andere Welt - eine Welt der Natur mit dem Konzert von Grillen, Fröschen und nachtaktiven Vögeln. Für einmal konnte auf TV, Radio, Autolärm und Fussgängerstreifen verzichtet werden. Eine speziell für uns organisierte Amazon-Party mit einheimischer Musik, Tanz, gutem Essen und kühlen Drinks erfreute unsere Gemüter. Der Besuch im Dorf der Einheimischen, das Piranha Fischen mit den Kanus, die riesige ,,Apotheke" die der Urwald zu bieten hat - Eindrücke die bleibende Wirkung haben werden.
Während des ,,Gumibooms" enstand in Manaus das weltberühmte Opernhaus, das wir, nebst weiteren Sehenswürdikeiten, in der 1.5 Mio. Einwohner zählenden Stadt kennen lernen durften.


Salvador da Bahia - die Geschichte Brasiliens und Badeferien

Land und Leute, aber auch das Klima änderten massiv mit unserer Ankunft in Salvador, der 3.5 Mio.-Stadt, die einst für kurze Zeit Hauptstadt Brasiliens war. Wir entdeckten die sehenswerten Klöster der Dominikaner, die Altstadt, auch ,,Pelourinho" genannt, mit dem pulsierenden Leben, wo der afrikanische Einfluss durch die vielfältigen Farben auch heute noch unverkennbar zugegen ist. Der Tagesausflug ins Landesinnere brachte uns die Fabrikation der weltberühmten Danemann Cigarren näher. Das Hotel Catussaba, direkt am Atlantischen Ozean gelegen, bot uns alle Voraussetzungen, neue Kräfte zu sammeln. Ein Platz für die ideale Erholung mit gutem Essen und allem vorstellbaren Luxus.


Rio - Zuckerhut und Corcovado - Zürich

Gut ein Stunde dauerte der Flug von Salvador in die ehemalige Hauptstadt und wohl bekannteste Metropole Brasiliens. Rio de Janeiro hat fast gleichviel Einwohner wie die gesamte Schweiz. Wir genossen die Ausflüge auf den Zuckerhut und Corcovado mit herrlichem Rundblick über die ganze Stadt und den über vier km langen Strand der Copacabana. Unglaublich und faszinierend war für uns der Tagesablauf an den Stränden von Rio. Es wird gekauft, verkauft, gebadet, Sport getrieben, flaniert und erst gegen Tagesanbruch wird es für ein paar Stunden etwas ruhiger - dann beginnt das gleiche wieder von vorne.
Unser letzter Tag vor der Heimreise stand allen zur freien Verfügung. Herrliches Strandwetter mit dem tiefblauen Meer erfüllte unseren Abschluss in Rio mit den besten Erinnerungen.
Eine Reise, die ohne Pleiten, Pech und Pannen Wirklichkeit wurde! Einfach alles hat geklappt. Mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen wird diese Reise der ganz besonderen Art, noch lange im Gedächtnis und Erinnerung bleiben. Allen Gastgebern und Organisatoren ein ganz herzliches Dankeschön - speziell unserem kompetenten Tourleader Franz Inderbitzin und Fantasy Tours in Ibach für die tadellose Organisation dieser unvergesslichen Südamerika-Reise 2002.



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